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PIA STADTBÄUMER
2015, Jesmonite, Holz, Stahlseil, 2 Objekte à 78 × 73 × 35 cm
Soula Taufmoden
Bismarckstraße 91
Pia Stadtbäumers neuere Arbeiten verlassen die physikalische Welt ein Stück weit in Richtung Virtualität. Den gezeigten Händen liegt keine Anatomie mehr zu Grunde. Es sind skelettfreie Hüllen, die im Raum schweben ohne sich nach der Schwerkraft auszurichten und die eher der cartoonhaften Formensprache 3D animierter Filme zuzurechnen sind als dem menschlichen Körper.
Besiedelt werden die Hände von kleinen Kugeln, die an solche von Zauberern und Jongleuren erinnern und gleichzeitig wie digitale Ablagerungen oder Verunreinigungen wirken, Partikel, Reste. Sie verweisen auf andere mögliche Körper aus der Welt der Geometrien und geben den Händen selbst etwas Vorläufiges, Transistorisches.
Im Kontext der Taufmode, die im Geschäft verkauft wird, werden die Hände zum Zeichen der Aufnahme und des Schützenden und besetzen einen unsicheren Ort auf der Achse zwischen Himmel und Erde.
Pia Stadtbäumer (*1959 in Münster) studierte von 1981 bis 1988 an der Kunstakademie Düsseldorf, wo sie 1986 Meisterschülerin von Alfonso Hüppi wurde. Seit 2000 lehrt sie als Professorin an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg.
Ihre Arbeiten wurden in zahlreichen institutionellen Gruppen- und Einzelausstellungen gezeigt u. a. in der Kunsthalle Hamburg; Staatsgalerie Stuttgart; Kunstsammlung NRW / K 20, Düsseldorf; Haus Esters, Krefeld; Pinakothek der Moderne, München; Denver Art Museum, Denver; Centre d’Art Contemporain, Genf; Castello di Rivoli, Turin; Kunstmuseum Bonn und im Goethe Haus; New York